Dr. Thomas Schneiter ist Spezialtierarzt FVH in der Tierklinik Sonnenhof in Derendingen SO
Hunde erbrechen relativ häufig – auch weil sie einfach Dinge runterschlucken. Wenn ein Hund einen Knochen, einen Gummiball oder etwas Ähnliches verschluckt, kann das den Magenausgang verschliessen. Der Hund erbricht dann alles, was er aufnimmt – sogar das Wasser, das er trinkt. Allerdings ist der häufigste Grund für akutes Erbrechen die Aufnahme von verdorbenen oder stark reizenden Stoffen. Meistens ist es nicht klar, was der Hund irgendwo zusammengefressen hat. Zudem können Erkrankungen von Leber, Niere oder eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse zu akutem Erbrechen führen. Auch Futterunverträglichkeit, eine Übersäuerung des Magens oder Tumoren im Magen-Darm-Trakt können chronisches Erbrechen verursachen. Sie schreiben, dass Ihr Hund schon immer sehr viel erbrochen hat. Zum Glück haben Sie den Grund dafür abgeklärt – und Ihr Tierarzt hat eine chronische Entzündung und eine Infektion des Magens diagnostiziert. Er fand unter anderem Helicobacter-Bakterien. Beim Menschen verursachen diese Kleinstlebewesen Magenbeschwerden und -geschwüre. Beim Hund ist die Rolle von Helicobacter-Bakterien nicht ganz klar. Man findet das Bakterium auch im Magen von gesunden Tieren. Die Behandlung mit Antibiotika und mit Zitac, einem Magensäure-Hemmer, war sicher sinnvoll. Nach der Antibiotika-Kur ist das Erbrechen aber wieder da. Der Grund für die Erkrankung, das heisst für den Mageninfekt und die Übersäuerung des Magens, ist deshalb wohl eine Futterallergie. Eine homöopathische Behandlung könnte sicher helfen. Aber warum packen Sie das Übel nicht an der Wurzel? Konzentrieren Sie sich auf die Futterallergie. Es gilt, das Futter herauszufinden, welches Ihr Hund am besten verträgt. Es gibt viele verschiedene Hundefutter, die genau für solche Erkrankungen geeignet sind. Ich empfehle Ihnen eine Futterberatung bei Ihrem Tierarzt. Ich bin sicher, dass Sie für Ihren Liebling ein passendes Futter finden!